Formvorschriften, §§ 125 ff. BGB Schema
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  • Formvorschriften, §§ 125 ff. BGB

    • Varianten

      • gesetzliche Schriftform, § 126 BGB

          1. Unterschrift
          2. gleiche Urkunde (Tackerproblematik)
            1. körperliche Verbindung der einzelnen Blätter
            2. Paginierung und fortlaufende Nummerierung der einzelnem Bestimmungen
        • Beispiel
          arbeitsrechtliche Kündigung, (§ 623 BGB )

        • Beispiel
          Kündigung im von Wohnraum-Miete (§ 568 BGB )

        • elektronische Form, § 126a BGB

          • Signatur nach SigG = Sicherungsmittel
            • Zertifikat + Signaturkarte
          • De-Mail = sicheres Transportmittel zwischen 2 De-Mail-Konten
            • Akkreditierungesetzliche Schuldverhältnisseerfahren + Chipkarte
            • optional Absenderbestätigung
          • Beweis im Prozess
            • mittels Augenschein nach § 371 I 2 ZPO von Datenträger
            • oder Papierausdruck nach freier Beweiswürdigung § 286 I ZPO
            • §§ 371a, 371b ZPO echte Urkunde = Beweisregeln nach § 286 II ZPO
              • eingescannt und mit Signatur versehen
              • § 371b ZPO öffentliche elektronische Akten
          • nur natürliche Personen
            • eIDAS-VO: auch jur P mit elektronischem Siegel
              • mit qual. elektr. Zeitstempeln versehen, Art. 41 II
              • elektr Einschreiben, Art. 43 II
              • gesetzliche Vermutung des § 292 ZPO
      • Textform, § 126b BGB

        • zur dauerhaften Wiedergabe geeignet

          • Email (+)
            • Beweis im Prozess
              • Papierausdruck nach freier Beweiswürdigung § 286 I ZPO
              • (P) Beweiseignung für Unverfälschtheit/ Autorenschaft
              • Anscheinsbeweis des Zugangs durch automatische Lesebestätigung
                • sonst modifizierte Darlegungslast
                • (P) Anhänge vs. Spamfilter als Zugangesetzliche Schuldverhältnisseereitelung
                • z.B. telefonisch oder schriftlich ankündigen oder bestätigen
          • SMS (+)
          • Homepage (-)
        • Urkunde

      • gewillkürte Schriftform, § 127 BGB

        • Erleichterungen gegenüber § 126 BGB

        • Beispiel
          Kündigung Handyvertrag, Kündigung Stromanbieter

        • Beispiel
          Änderung des Arbeitsvertrags

        • wenn Schriftform vereinbart, reicht bloße Email ohne Signatur

          • Auslegungsregel → im Zweifel
          • Arg.: Erklärtes Ziel des Gesetzgebers = dem modernen technischen Standard und der verbreiteten Praxis Rechnung zu tragen
          • z.B.: Postzustellung ist zu streng (man kann auch selbst einwerfen)
        • konkludente Aufhebung (idR durch mündl. / Emailangebot zur Vertragsänderung)

          • einfache Schriftformklausel
            • ganz h.M. konkludent aufhebbar
            • (P) auch unbewusst Erklärungswille notwendig?
              • h.M.: auch unbewusst
                • Arg.: entscheidend ist, was Parteien in dem Moment gewollt haben
                • Arg.: Privatautonomie
                • Arg.: Folge des § 125 S.2 BGB tritt nur im Zweifel ein - hier aber Zweifel gerade ausgeräumt
              • man muss nicht an vorher denken
          • qualifizierte Schriftformklausel
            • h.M.: auch hier konkludent aufhebbar, wenn in AGB
              • §§ 300b, 307 II BGB - Individualabrede hat immer Vorrang
              • Arg.: Verzicht auf zukünftige Vertragsfreiheit ist unmöglich
            • → ansonsten: Bindung
      • Notar § 128 BGB

        • Stufenbeurkundung

        • § 311b BGB , KV über Grundstücke

          • (P) fallen Verrechnungsabreden auch unter § 311b BGB
            • Beispiel
              A verkauft an B für 300k, sie geben bei Notar aber nur 200k an, weil der A dem B noch 100k schuldet, die sie verrechnen wollen
            • ja, aber unschädl. wenn K die Belege nachweist
              • Arg.: § 139 BGB widerlegt
              • Arg.: die Parteien wussten was sie tun, wollten Vertrag notfalls auch ohne Abrede
          • 'stehen und fallen' Rechsprechung
            • alle Vertragsbestandteile, mit denen die Vereinbarung stehen und fallen soll, sind beurkundungspflichtig
            • Beispiel
              Gegenleistungen, Zahlungsmodalitäten, Nutzungsentgelte, Gewährleistungsregeln
            • Beispiel
              z.B. (-): falsche beeurkundung der Angabe, dass Kaufpreis schon gezahlt
    • Heilung, Überwindung der Formvorschriften

    • Grundlagen zu Formvorschriften, §§ 125 ff. BGB

    • Grenzfälle

Formvorschriften, §§ 125 ff. BGB Schema

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